Tipps gegen Flugangst

Meine Tipps gegen Flugangst – Meditation & Atmung statt Tabletten

Als ich auf Instagram in meinen Stories davon erzählte, dass ich unter Flugangst leide, früher sogar Tabletten dagegen nehmen musste und es mittlerweile geschafft habe, sie mit einigen Tricks in Zaum zu halten, habe ich unzählige Nachrichten und Fragen dazu bekommen, weswegen ich mich dazu entschieden habe, von meiner Flugangst-Story zu erzählen und meine Tipps gegen Flugangst mit dir zu teilen.

Tipps gegen Flugangst

So entstand meine Flugangst

Das erste Mal geflogen bin ich als ich 10 Jahre alt war. Von Flugangst keine Spur, im Gegenteil, ich fand es wahnsinnig spannend. Die Flugangst kam erst viel später und ganz plötzlich, als ich mit 22 mit meinem damaligen Freund nach Ägypten flog. Auf einmal war mir heiß, schwindelig und schlecht – eine richtige Panikattacke. Ich musste mich hinlegen und bekam von der Stewardess Beruhigungsmittel verabreicht und seitdem ist sie da, meine Flugangst. Vollkommen irrational, ohne dass irgendetwas vorgefallen wäre, entschied sie sich aus dem Nichts auf einmal dazu jetzt mein Begleiter zu sein.

Flugangst und Wanderlust keine so tolle Kombination

Da ich es liebe zu reisen und auch gerne weiter wegfliege, ist Flugangst wohl eine der ungünstigsten Ängste, die mich hätte treffen können. Bevor ich 2016 meine lange Asienreise antrat suchte ich meine Hausärztin auf und bat sie, mir etwas dagegen zu verschreiben, schließlich würden mir auf dieser Reise so einige Flüge bevorstehen. Sie verschrieb mir starke Beruhigungstabletten, die auch tatsächlich halfen und so kam es, dass ich im Flugzeug immer ein wenig neben mir stand, weder positive noch negative Gefühle spürte, sondern mich in einem Gleichgültigkeitszustand befand.  Jedes Mal, wenn ich es wieder ohne Tablette versuchte, war die Angst und mit ihr Angstschweiß, feuchte Hände, Herzrasen und Co wieder da.

Je bewusster ich allerdings wurde, desto weniger wollte ich Tabletten nehmen, um meine Angst im Zaum zu halten und so entschied ich mich eines Tages dazu, dass es auch ohne gehen muss und entwickelte meine eigenen Methoden, um gegen meine Flugangst vorzugehen

Yogaübungen fürs Flugzeug

Meine Tipps gegen Flugangst

Gespräche mit meiner Angst

So komisch es klingt, mir hilft es tatsächlich am meisten mit meiner Angst zu sprechen. Wenn ich spüre, dass sie hochkommt sage ich ihr in Gedanken: „Oh, hallo Angst, ich habe dich schon erwartet.“ Ich bin nicht sauer auf sie, dass sie kommt, das würde nichts bringen. Im Gegenteil, ich versuche ein liebevolles Gespräch mit ihr zu führen. Ich habe es schon in meinem Blogpost „Raus aus der Komfortzone – übers über sich Hinauswachsen“ erzählt: Eine meiner Lieblingsautorinnen, Elizabeth Gilbert, hat in „The Big Magic“ eine schöne Metapher für die Angst verwendet, die ich mir seitdem immer in Erinnerung rufe, wenn Angst hochkommt. Stell dir vor du bist im Auto und auf dem Weg deine Träume zu verfolgen. Die Angst darf mitfahren, denn sie ist wichtig und will uns nur beschützen. Allerdings muss die Angst auf der Rückbank Platz nehmen, sie darf nicht auf dem Beifahrersitz sitzen, geschweige denn ins Steuer greifen und wenn sie es doch versucht, muss man sie ermahnen und ihr sagen, dass sie aussteigen muss, wenn sie das weiterhin macht.

Im Flugzeug handhabe ich das so, dass ich meiner Angst sage, dass sie in die Businessclass darf, wenn sie mich nicht weiterbelagert und frage sie davor auch immer, warum sie da ist und ob sie aus irgendeinem rational erklärbaren Grund da ist. Natürlich kann sie mir darauf nie eine sinnvolle Antwort geben und so funktioniert diese Methode für mich sehr gut.

Meditationsmusik & Meditation

Ich habe mir angewöhnt noch vor dem Start Meditationsmusik aufzulegen, die Augen zu schließen und in mich zu gehen. So ist es sogar schon vorgekommen, dass ich kaum bemerkt habe, dass wir abgehoben sind und es hilft mir dabei, dass die Angst gar nicht erst hochkommt.

Ich konzentriere mich dabei ganz auf meine Atmung, den Luftstrom der meine Nasenspitze berührt, blende die Außenwelt aus und komme in mir an. Immer wenn ich mich doch dabei erwische, wie ich abgelenkt werde oder vielleicht doch Angst Gedanken hochkommen, lenke ich meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Atmung und die Musik.

Bauchatmung

Immer wenn die Angst während des Fluges kommt, schicke ich meine Atmung in meinen Bauch. Ich schließe für ein paar Momente meine Augen. Lege beide Hände auf den Bauch und fühle wie sich meine Bauchdecke mit der Einatmung gegen die Handflächen drückt und mit der Ausatmung, wie sie sich wieder löst. Bauchatmung beruhigt und hat eine positive Wirkung auf unser parasympathisches Nervensystem, das auch als Zentrum für Erholung und Ruhe bezeichnet wird.

Tapping

Etwas das mir erst vor Kurzem meine Freundin Simone gezeigt hat, ist Tapping. Dabei werden unterschiedliche Akupressur-Punkte des Körpers nach einem bestimmten Muster abgeklopft, um Geist und Körper zu beruhigen. Ich habe beim letzten Flug die Außenkante meiner rechten Hand mit Zeigefinger und Mittelfinger „getappt“ und es hat mich tatsächlich beruhigt und die Angst kleiner werden lassen.

 

Mit der Kombination aus diesen Dingen, habe ich es tatsächlich geschafft meine Flugangst auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und auch Langstreckenflüge ohne 20 Panikattacken zu überleben. Meine Angst ist nach wie vor nicht weg, keine Ahnung ob sie das je sein wird aber ich bin zuversichtlich, dass es mit der Zeit immer besser wird.

Hast du vielleicht auch Flugangst? Was sind deine Erfahrungen? Und vor allem, was hat dir gegen die Angst geholfen?

 

 

2 Comments

  • Bei mir ist es nicht nur Flugangst sondern auch Reiseübelkeit die dazu kommt. Als Kind musste ich mich sehr oft übergeben. Das hatte ich als ich älter wurde im Griff .. zum Glück – aber da waren es nur Flüge innerhalb von Europa. Dann kam meine Liebe für Fernreisen und zum ersten Mal musste ich mich seit Jahren wieder übergeben. Zwar nicht im Flugzeug, sondern beim Aussteigen. Ich hatte also Thailand echt toll begrüßt. Der erste Schritt aus dem Flugzeug und los gings. Mir war klar, dass ich etwas ändern musste und hab mich wieder zurück in Wien auf die Suche gemacht. Ich hatte von Tabletten über Ingwer bis hin zu Entspannungsmusik alles ausprobiert. Bis ich durch Zufall durch eine Bekannte auf Hypnose gestoßen bin. Also habe ich mich im Internet auf die Suche gemacht und ……. nichts gefunden.
    Zumindest nichts was mich angesprochen hätte. Doch einige Monate später fand ich dann auch durch Zufall jemanden, der tatsächlich in Wien Hypnose gegen Flugangst/Reisekrankheiten anbietet.
    Ohne lange nachzudenken habe ich einen Termin ausgemacht. Die Sitzung war wirklich toll und ich habe mich wahnsinnig auf die nächsten gefreut (insgesamt 3). Leider kam dann Corona dazwischen und ich konnte nicht weiter machen. Bringt ja eigentlich momentan auch nicht viel da ich sowieso nirgends hinreisen kann. Aber sobald sich die Lage bessert, werde ich meine zwei restlichen Sitzungen nachholen und dann meeeeega gespannt und voller Vorfreude den nächsten Flug antreten :D

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